Maskensammlung

Die Maskensammlung

Wertvolle Zeugnisse der Maskenkulturen aus aller Welt erstrahlen in neuem Licht. Gibt es eine Verbindung zwischen ozeanischen, afrikanischen und tiroler Masken? Aus welchen Materialien sind Masken geschaffen? Welche Masken kommen im Alltag vor? Wie wird eine Maske hergestellt? Was können Maskenträger aus eigener Erfahrung erzählen? Dies sind nur einige Fragen, die im neuen Fasnachtsmuseum beantwortet und multimedial präsentiert werden.

 

Masken aus aller Welt

 

Dass Maskierungen nicht nur in der südwestdeutschen bzw. europäischen Kultur verankert sind, sondern ein globales Phänomen darstellen, zeigt die ethnologisch ausgerichtete Maskenabteilung mit ausgewählten Stücken aus Afrika, Indien, Malaysia, Mexiko, Argentinien, Honduras, Guatemala und vielen anderen Ländern.

 

Materialien der Masken

 

Außerdem zeigen wir, wie vielfältig die Materialien von Masken sein können. Einfache Pappmaché-Masken, Drahtsieb-, Wachs-, Stoff-, Woll-, Leder- und Blechmasken bis hin zu edlen Holzmasken dokumentieren ein breites Spektrum an kreativen Ideen bei der Maskengestaltung.

 

Alltagsmasken

 

Dass Maskierungen nicht nur zu festlichen Anlässen getragen werden, zeigen Beispiele aus Alltag, Sport- und Berufsleben. Eine Fechtmaske, ein chirurgischer Mundschutz, eine Imkermaske bis hin zur Gasmaske dokumentieren, dass Masken nicht nur anonymisierend wirken, sondern oft auch eine Schutzfunktion besitzen.

 

Maske mit Häs (Kostüm)

Finde heraus, wo sich fuchs und Hase gute nacht sagen!

Alpenländische Masken

 

Bemerkenswert sind die ausgestellten Holzmasken aus dem alpenländischen Raum, etwa die Tschäggättä aus dem Schweizer Lötschental oder der Scheller, die Hauptfigur der Imster Fasnacht in Tirol. Vom benachbarten Nassereither Schellerlaufen, das neben seiner Farbenpracht vor allem durch seine unvergleichlichen und ausdrucksstarken Holzmasken international bekannt ist, sind in der Maskenschau ein Sackner und ein Scheller zu sehen.

 

Masken aus dem Sarganserland

 

Besonders bemerkenswert ist auch unsere Sammlung alter Masken aus dem Sarganserland, geschaffen vom Maskenschnitzer Albert Anton Willi (1872–1954) aus Domat/Ems. Willi fertigte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rund 240 Werke. Seine übergroßen, archaisch anmutenden Masken wurden hauptsächlich für Sammler und nicht für einen bestimmten Brauch geschaffen. Heute sind sie fast nur noch in Museen zu bewundern.

 

Villinger Narroschemen  

 

Historische Masken aus Villingen geben einen interessanten Überblick über die Entwicklung der Glattlarve seit dem 17. Jahrhundert. Die ältesten Villinger Larven, auch Schemen genannt, stammen aus der Zeit um 1700 von den Schnitzern Johannes Schupp (1631–1713) und Anton Josef Schupp (1664–1729). Unter den Schnitzern des späten Rokoko gelang es dem Ölmüller Dominikus Ackermann (1779–1835), jenen Larventypus herauszustilisieren, der dieser galanten Epoche entsprechend das Naive mit dem Lieblichen und das Geheimnisvolle mit dem fast Geschlechtslosen verbindet.